Qualitätskriterien für Bio-Tafelobst

Im Bioanbau sind die Qualitätskriterien für Tafeläpfel eine hohe Geschmacksqualität und eine gute Haltbarkeit.

Alle Früchte, die sich durch guten Geschmack und gute Haltbarkeit auszeichnen, sind köstliche gesunde bunte Vielfalt und sollen als Tafelobst gegessen werden.

Rein optische Schönheitsfehler sind kein Qualitätskriterium.

Bundesweite Verkostung von makellosen Früchten im Vergleich zu Früchten mit optischen Schalenfehlern mit weit über 1000 Verbraucher:innen durch Sensorik-Expertin Christine Brugger von aromareich.ch

1731 Konsument:innen in ganz Deutschland haben an den Blind-Verkostungen in vier Regionen im Bundesgebiet jeweils in Bioläden, Supermärkten und Discountern teilgenommen.

Von den 4 blind servierten Spalten war einer makellos, die anderen 3 mit Schalenfehlern. Sie waren statistisch gleich beliebt im Geschmack.

Blindverkostung
BundesprogrammOekoLandbau

Qualitätskriterien für Bio-Tafelobst

Bioäpfel werden in der Regel wie für Klasse I sortiert. Schalenfehler, die Qualität und Haltbarkeit nicht beeinträchtigen, werden aber entsprechend der Normen in der Klasse II toleriert. Ausgezeichnet wird die Ware daher mit Klasse II.

Warum ist das für die Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette so wichtig?

Wenn die Früchte nicht alle eine völlig makellose Schale haben müssen, können die Obstbäurinnen und Obstbauern viel besser Vielfalt in der Obstanlage fördern und der Natur mehr Raum geben ohne Einkommensverluste befürchten zu müssen.

So ist es für die Obstbäurinnen und Obstbauern leichter, blühende Kräuter zur Förderung der Insektenvielfalt in der Fahrgasse anzusiedeln und den Einsatz von biologischen Pflanzenschutzmitteln noch mehr zu reduzieren.

Wirtschaftsobst (für die Verarbeitung, z.B. zu Saft) kann man mit wesentlich weniger Aufwand separat produzieren.

Je höher der Anteil des Ertrages, der als Tafelobst vermarktet werden kann, desto besser werden die eingesetzten Ressourcen genutzt.

Je weniger Wirtschaftsobst aus den Bio-Tafelobstanlagen anfällt desto wertvoller werden biologisch bewirtschaftete Streuobstanlagen. Ist viel Wirtschaftsobst aus den Tafelobstanlagen auf dem Markt, verfällt der Preis und die Ernte in den Streuobstanlagen lohnt sich nicht mehr – die Früchte verfaulen dann auf den Streuobstwiesen.

Der Film „Natürlich klasse“ erläutert die Hintergründe (10 Minuten):

Zur Kurzversion des Films (2 Minuten)